Studie des Fraunhofer Instituts und der DGFP: Corona – Beschleuniger virtuellen Arbeitens?
In einer gemeinsam angelegten Studie haben das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) die Auswirkungen, Chancen und Erfahrungen virtueller Arbeitsformen in der Corona-Pandemie analysiert. An der Befragung nahmen über 500 Unternehmen teil. Im Fokus der Corona Studie standen Fragen nach den Veränderungen der Arbeitsorganisation, der Bewältigung von Kundenkontakten sowie technischen Herausforderungen für Mitarbeitende und Unternehmen. Im Vordergrund stand darüber hinaus die Einschätzung der Unternehmen dazu, wie es im »New Normal« weitergehen kann und welche technischen, kulturellen sowie führungsseitigen Voraussetzungen hierfür noch geschaffen werden müssen. »Arbeiten in der Corona-Pandemie – Auf dem Weg zum New Normal« Die Ergebnisse der Studie: Fraunhofer IAO
Beschäftigte erleben positiven Digitalisierungsschub.
Die Coronavirus-Krise hat für jeden zweiten Beschäftigten einen deutlichen Digitalisierungsschub bei der Arbeit gebracht. Digitale und mobile Arbeitsformen haben sprunghaft zugenommen. Vor allem Neulinge im Homeoffice möchten künftig weiterhin zumindest einen Teil ihrer Aufgaben von zu Hause aus erledigen. Sie sehen aber auch Nachteile dabei. Auf den Krankenstand hat die Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 hingegen keinen Einfluss. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Sonderanalyse der DAK-Gesundheit, die das IGES Institut in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa erstellt hat. Das Besondere an der Corona Studie: Sie basiert auf einem in der Wissenschaft eher selten möglichen, echten Vorher-Nachher-Vergleich, weil Beschäftigte unmittelbar vor der Coronavirus-Krise und während der Krise befragt werden konnten: IGES
Berufliche Asozialisation und soziale Entkoppelung?
Corona verändert das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben maßgeblich und auf unbestimmte Zeit. Die Grundpfeiler des Umgangs miteinander – bei der Arbeit und auch im Privatleben – wackeln, eine Rückkehr in die Welt vor dem Virus wird es wahrscheinlich nicht geben. In diesem Kontext hat Satellite Office eine Befragung durchgeführt, um zu erfahren, was das Arbeiten Zuhause mit uns macht. Standen vor dem Ausbruch des Virus hauptsächlich die vier Megatrends Digitalisierung, Klimawandel, Globalisierung und demographischer Wandel im Fokus der Arbeitsweltanalysen ergeben sich durch die erzwungene, abrupte Veränderung des Arbeitsverhaltens durch das Virus völlig neue Aspekte. Der sofortige, unvorbereitete Rückzug ins Homeoffice aus ganz verschiedenen Arbeitsumgebungen hat einschneidende Veränderungen für die Menschen mit sich gebracht. Die Satellite Office-Umfrage spiegelt wider, was dieser Schnitt für den Einzelnen in Bezug auf Arbeitsbedingungen, Qualität der Arbeit, Belastung und Freiheit bedeutet hat und immer noch bedeutet. Die vollständigen Ergebnisse der Corona Studie wurden in einem White Paper zusammengefasst: Satellite Office White Paper „100% Home Office“
Homeoffice auch nach der Krise.
Die Corona-bedingten Anpassungen der Arbeitsorganisation haben vielen Unternehmen gezeigt, dass sich mehr Tätigkeiten für die Arbeit im Homeoffice eignen als bislang angenommen. Im unternehmensnahen Dienstleistungsbereich sind es mehr als 50 Prozent und im Verarbeitenden Gewerbe mehr als 40 Prozent der Unternehmen, die über solche digitalen Lerneffekte berichten. Insbesondere Unternehmen ab 100 Beschäftigten in der Informationswirtschaft (83 Prozent) und im Verarbeitenden Gewerbe (70 Prozent) hat die Krise gezeigt, dass mehr Tätigkeiten fürs Homeoffice geeignet sind als bislang angenommen. Die Investitionen in neue Technologien, die für etwa jedes dritte Unternehmen notwendig waren, um während der Krise Homeoffice nutzen zu können, werden sich demnach auch langfristig auszahlen. „Die flächendeckende Erkenntnis, dass zusätzliche Tätigkeiten ins Homeoffice verlagert werden können, verstärkt den Impuls, den die Corona-Krise auf die Verbreitung ortsflexibler Arbeit ausübt. Aufgrund der neuen Erfahrungen und Erkenntnisse planen viele Unternehmen, Homeoffice auch nach der Krise intensiver zu nutzen als vor dem Beginn der Corona-Pandemie“, sagt Dr. Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich Digitale Ökonomie. Mehr zur Studie: ZEW
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