Wie hybrides Arbeiten gelingen kann.
Während vor Corona noch über 90 Prozent der Führungskräfte davon ausgingen, dass ihre Mitarbeitenden mehr als 80 Prozent ihrer Zeit im Büro verbringen, sehen das heute nur noch etwa 10 Prozent so. Gleichzeitig zeigen Umfragen, dass etwa 30 Prozent einen Wechsel des Arbeitgebers in Erwägung ziehen würden, wenn ihr Unternehmen zu einem reinen Vor-Ort-Modell zurückkehren würde. Hybrides Arbeiten als Zukunftsmodell?
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeitswelt sind von Dauer, die Erwartungen an die Arbeit haben sich nachhaltig geändert. Mitarbeitende wollen mehr Freiheit und Flexibilität. Aber wie Arbeit in einer hybriden Arbeitsumgebung wirklich erfolgreich gelingen soll – das sorgt oft noch für Verunsicherung. Denn Führungskräfte haben nur einen begrenzten Einblick in die Arbeitsprozesse und in die individuelle Arbeitsbelastung ihrer Mitarbeitenden. Es gibt weniger Gelegenheiten für spontane Gespräche, der Zusammenhalt im Büro ist nicht mehr selbstverständlich.
Führungskräfte müssen also lernen, in einer hybriden Umgebung effektiv zu führen.
Management durch Eigenverantwortung, Wirksamkeit und Ergebnisse.
In erfolgreichen hybriden Arbeitsumgebungen lässt sich beobachten, dass Führungskräfte sich an Ergebnissen und Wirksamkeit orientieren. Sie geben ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, wie sie zu den Ergebnissen gelangen und die volle Verantwortung dafür übernehmen. Voraussetzungen dafür sind die Festlegung klarer Rollen, Ziele und Meilensteine sowie wöchentliche oder sogar tägliche Besprechungen, um sich auf dem aktuellen Stand zu halten, Unterstützung anzubieten und sicherzustellen, dass das Arbeitspensum realistisch ist.
Vertrauen und Zusammengehörigkeit
Durch eine Kultur des Vertrauens und der Zusammengehörigkeit werden Innovation und Kreativität gefördert. Der Gang durch das Büro, der kurze Plausch an der Kaffeemaschine oder ein gemeinsames Mittagessen sind jedoch seit Corona oft nicht mehr so einfach möglich. Führungskräfte und Manager können Vertrauen und Zusammengehörigkeit aufbauen, indem sie Führungsfähigkeiten ausbauen und vorleben:
- Zuverlässigkeit: „Ich sage was ich tue und ich tue was ich sage.“
- Akzeptanz und Respekt: „Mich interessieren alle Sichtweisen und ich interessiere mich für euch als Menschen.“
- Offenheit: „Ich teile mit euch, was ich denke und fühle, möchte gern eure Meinungen hören und bin offen für Feedback“.
Engagement in hybriden Meetings
Meetings die hybrid, also sowohl in Präsenz als auch digital stattfinden, bringen Herausforderungen mit sich. Oft ist nicht unmittelbar wahrzunehmen, ob jemand wirklich „dabei“ ist oder eventuell nebenbei Mails checkt oder mit einem Auge an einem anderen Thema arbeitet. Um das zu vermeiden, können Besprechungen bewusst kurz gehalten und aktivierende Elemente eingebaut werden. Die Verantwortung für Meetings kann reihum an Teammitglieder delegiert werden, um ein höheres Engagement zu ermöglichen.
Ein coachender Führungsstil als Erfolgsfaktor für die Arbeitswelt der Zukunft
Erfolgreiche Manager der New Working World werden zu Coaches ihrer Teams und jedes einzelnen. Sie delegieren Probleme nicht weg, sondern engagieren sich persönlich, werden zu Enablern, mobilisieren Ressourcen und sorgen für Vernetzung. Mitarbeitende einzubinden, gemeinsam Probleme zu lösen schafft Akzeptanz und macht die gemeinsame Verantwortung für Ergebnisse deutlich.
Wollen sie in der Arbeitswelt der Zukunft erfolgreich sein, müssen Unternehmen und Führungskräfte bewusst eine Kultur schaffen, in der sie flexibles Arbeiten ermöglichen und ergebnisorientierte Leistung, Vertrauen und Zusammengehörigkeit fördern.
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