Fast zwei Jahre schon. Zwei Jahre zu Hause im zu Beginn schnell eingerichteten Homeoffice. Mit dem Laptop auf dem Sofa, von Montag bis Freitag in digitalen Meetings, Weiterbildungen per zoom, Projektkonzeptionen aus der Küche, Zusammenarbeit aus der Distanz. Kein Stau mehr, keine vollen U-Bahnen und Busse mehr! Schnell mal zwischendurch was im Haushalt erledigen können. Ach wie herrlich! Oder?… Funktioniert alles aus dem Homeoffice heraus?
Vielleicht doch lieber wieder zurück ins Büro? Endlich wieder Kolleginnen und Kollegen auf dem Flur treffen, sich einfach mal unkompliziert austauschen, spontan zusammen zum Mittag rausgehen, gemeinsam Dinge voranbringen. Das Miteinander unter Remote-Bedingungen funktioniert zwar, aber manches kommt eben doch zu kurz.
Wie also weiter? Wie können wir die Erfahrungen der letzten zwei Jahre nutzen und die Zusammenarbeit so gestalten, dass die Vorteile beider Arbeitsformen, im Büro und remote, zusammenfließen?
Studien zeigen: die meisten wünschen sich zukünftig mehr Flexibilität.
Die häufigsten Gründe, die für die Arbeit von Zuhause aus sprechen:
- Zeitgewinn und größere zeitliche Flexibilität
- niedrigere Kosten, z.B. Fahrtkosten
- bessere Konzentration
- höhere Produktivität
- familienfreundliches Image durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- geringere Betriebskosten (z. B. für Büroflächen, Energie, Material und Dienstreisen)
Ebenso gibt es aber auch starke Argumente, die gegen das Homeoffice sprechen:
- Fehlen sozialer Interaktion mit Kolleg*innen
- klare Trennung von Arbeits- und Privatleben geht verloren
- stärkere Ablenkung als im Büro
Nur wenige möchten zukünftig ausschließlich im Homeoffice tätig sein. Aber die meisten wollen selbstständiger zwischen Büro und Homeoffice wählen und Arbeitsbeginn und -ende freier bestimmen. Die Arbeit wird künftig voraussichtlich hybrid, eine Mischung aus Arbeiten im Büro, mobilem Arbeiten und Remote-Arbeiten im Homeoffice, sein.
Von alten Gewohnheiten lösen.
Das muss natürlich organisiert werden. Nicht dass man ins Büro kommt, sich auf den Austausch freut und dann ist da niemand…
Laut Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation sind der Dreh- und Angelpunkt dafür rahmengebende Regelungen und gute Abstimmungen im Team. So wird sich der Mix von Präsenz und mobilen Arbeitsformen einpendeln.
Wenn es nun also zurück ins Büro geht, muss sich das neue Arbeiten erstmal entwickeln und wahrscheinlich wird es nicht von heute auf morgen gleich reibungslos klappen. Teams müssen ausprobieren was gut für sie passt, wie sie ihre Arbeit am besten koordinieren können.
Jetzt neu denken.
Vielleicht fallen euch im Team ja Möglichkeiten ein, an die bisher noch keiner gedacht hat. Drei Tage pro Woche vor Ort im Büro arbeiten oder nur einer alle zwei Wochen? Teamarbeit in flexiblen Coworking-Satellitenbüros? Umgestaltung eurer Räume für mehr Teamarbeit und Austausch? Desksharing + Gemeinschaftsflächen? Vereinbarungen per App, wer wann da ist und welchen Schreibtisch nutzt? Wie lässt sich hybride Arbeit wirklich gut gestalten?
Jetzt ist der Zeitpunkt, sich von alten Gewohnheiten zu lösen und Möglichkeiten für Arbeit und Zusammenarbeit noch einmal völlig frei und neu zu denken!
Aktuelle Studien zur Entwicklung unserer Arbeitsformen.
In der aktuellen Kurzstudie »Arbeiten in der Corona-Pandemie. Ausgestaltung des New Normal« zeigen das Fraunhofer IAO und die DGFP unter anderem auf, welche Arbeitskonzepte sich in Zukunft durchsetzen werden, wie die Bürobewirtschaftung sich ändert und welche Rolle neue Führung und Selbstorganisation spielen werden. Fraunhofer IAO und DGFP: Studie zur Ausgestaltung der hybriden Arbeitswelt
Der Transformation Report des Handelsblatt Research Instituts mit Fakten, Analysen und Empfehlungen zu hybriden Arbeitsformen: Transformation Report
Der „Work Trend Index“ von Microsoft gibt Auskunft darüber, wie Mitarbeiter bisher mit Remote Work zurechtgekommen sind. Der Report beschreibt die positiven und negativen Seiten der Arbeit im Homeoffice und zeigt, worauf Führungskräfte jetzt besonders achten sollten und wie man die Homeoffice-Erkenntnisse für hybride Arbeit nutzen kann. Personalwirtschaft: Homeoffice-Erkenntnisse
Stepstone hat in einer Studie untersucht, welche Erfahrungen Arbeitnehmer/innen und Arbeitgeber/innen in den vergangenen Monaten gemacht haben und und wie sie in die Zukunft blicken. Hybride Arbeit, davon wird die Arbeitswelt der Zukunft laut der Studie geprägt sein: Stepstone Wissen.
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