Aufgeben?! Oder dranbleiben? Durch Unsicherheiten navigieren und vorwärts kommen.
Es ist turbulent. Umbrüche, Verwicklungen, unklare Aussichten, alles gleichzeitig. Führungskräfte und Teams fühlen sich wie in einem Strudel, der immer komplexer wird.
Jetzt zu sagen ‚Veränderung ist die einzige Konstante‘ und dass ‚das doch jetzt wirklich mal alle verstehen müssen‘ holt niemanden ab, sorgt eher für Resignation. Denn Veränderungen fühlen sich zuerst immer ungewohnt an. Widerstände sind verständlich. Es fällt schwer, Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen.
Viele Unternehmen sind zwar schon gut im Benennen von Dingen, die sich verändern müssten. Aber dabei bleibt es dann oft auch, die Umsetzung stockt. Es wird gebremst, gezweifelt verschoben. Zu komplex, zu viel. Lieber beim Gewohnten bleiben. Auch wenn wir wissen, dass das nicht richtig sein kann. Dass es sogar unsere Zukunft kosten kann.
Wie können Unternehmen und deren Teams es in diesem Strudel schaffen, dass Veränderungen zuversichtlich angepackt werden?
Veränderungen managen: 5 Erkenntnisse aus der Berater- und Coach-Perspektive
Der Bauch ist laut – weghören hilft nicht
Veränderungen werden im Herzen und im Bauch entschieden. Die Komfortzone des Top Managements ist aber meist der Kopf! Zahlen werden erläutert, Erkenntnisse durch Graphen visualisiert und dann wird gehofft, dass die Mitarbeitenden die Logik verstehen. „Das sind doch alles erwachsene Menschen!“ (höre ich immer wieder). Aber auch erwachsene Menschen haben Emotionen 😊 Der Bauch rebelliert, das Herz macht nicht mit, wenn man betroffen, sauer, geschockt oder unglücklich ist. Das Neue, das Unbekannte verunsichert. Ignorieren von Widerständen hilft also nicht weiter – darüber sprechen zu können, auch mal schlecht drauf sein zu dürfen, sorgt für viel mehr Offenheit, um sich dann dem Neuen und Ungewohnten zu nähern und eine Brücke in die Zukunft zu bauen. Die Vision, wo es hingehen soll und das Warum geben einen verlässlichen Rahmen, um Klarheit zu haben. Um Schritte auf neuem Terrain zu machen.
Hinschauen und sprechen – mutig, offen und ehrlich
Unternehmen sind zwar oft gut darin, Strategiepläne zu entwickeln, Projektpläne aufzusetzen und Sachaufgaben abzuarbeiten. Worin Führungskräfte und Mitarbeiter noch nicht so geübt sind: Sowohl das ‚Was‘ als auch das ‚Wie‘ mutig, offen, ehrlich und konstruktiv zu besprechen: was läuft gut, was läuft nicht so gut, wie können wir es besser machen? Und das auf eine Art, die einen gemeinsamen Boden bereitet, die Mauern abbaut und den Blick über den Tellerrand ermöglicht.
Das ist die Chance das Wissen und die Erfahrungen aller zu integrieren, Widerstände zu kennen, gemeinsam Lösungen zu suchen und eine Lern- und Vertrauenskultur zu schaffen, um für Herausforderungen gewappnet zu sein. Ja, das kostet Zeit. Aber auf der Langstrecke sorgt es für Vertrauen, Mut und Effizienz.
Blinde Flecken erkennen
Das, was uns bisher erfolgreich gemacht hat, ist vielleicht gar nicht das, was uns erfolgreich in die Zukunft trägt. Um blinde Flecken zu erkennen, hilft – ganz klassisch – Feedback. Intern und extern. Einfach mal jemanden fragen ‚hey wie komme ich rüber?‘ ist vielleicht nicht so geübt, hilfreich ist es trotzdem. Einer der größten Wünsche, die ich in meinen Coachings höre, ist, ehrliches Feedback zu erhalten. Denn das würde ja sonst niemand machen. Wie schade! Natürlich braucht es dafür ein vertrauensvolles Verhältnis und einen guten Rahmen, psychologische Sicherheit.
Extern, unternehmerische blinde Flecken erkennen, Fallen erkennen, bevor man reintappt? Meistens ahnt man es ja selbst schon, wenn man nicht mehr ganz vorne mitspielt. Also, sich selbst immer wieder antreiben, ehrliche Analysen machen, um Feedback bitten, die Konkurrenz beobachten, netzwerken, auf Konferenzen und Fortbildungen gehen. Und aus diesen Erkenntnissen auch wirklich etwas machen!
Raus aus der Rudeldenke
Dieses ‚Alle sagen das gleiche‘ ersetzen durch konstruktives Hinterfragen von Ideen und Meinungen. Prozesse immer mal wieder aufbrechen. Das große Nicken und der Einheitsbrei in eingespielten Teams sind eine große Gefahr für die Zukunftsfähigkeit. Eingespieltes Verhalten zu erkennen und zu verändern ist natürlich nicht ganz leicht. Selbst in Unternehmen, die von sich sagen, ganz flache Hierarchien zu haben gibt es ungeschriebene Hierarchien und Meinungsführer, deren Ansichten Vorrang haben. Die Walt-Disney-Methode liefert ein konstruktives, spielerisches Vorgehen: unterschiedliche Rolle werden verteilt – der Visionär, der Kritiker, der Realist. In verteilten Rollen fällt es dann leichter, Ideen und Vorgehensweisen durchzukneten, Fragen zu stellen und Gedanken zu formulieren, die sonst zu schnell untergehen.
Kreativität
Jede und jeder kann kreativ sein! Wenn es um Kreativität geht, glauben erstaunlicherweise viele, diese Gabe sei ihnen nicht in die Wiege gelegt oder das könnten andere einfach besser als sie selbst. Kreativität liegt aber in vielen Dingen und kann auf spielerische und lockere Art zum Leben erweckt werden. Etwa indem man in die Abstimmung von Prozessen kreative Elemente einbaut oder in Meetings mal wieder ein Brainstorming einlegt. Aha-Erlebnisse entstehen auch durch bereichsübergreifendes Arbeiten, bei dem man anderen neugierig über die Schulter schauen kann. Ganz nebenbei werden hier auch die Mauern in den Köpfen eingerissen.
Wer sich eine größere Ladung Kreativität gönnen möchte, probiert am besten mal Design Thinking aus. Kollegen und Kolleginnen unterschiedlicher Bereiche arbeiten gemeinsam an Konzepten und Ideen und prüfen diese schnell auf ihre Machbarkeit. Die Einstellung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg: Neugier und Offenheit, der Spaß an Perspektivwechseln, die Bereitschaft, Wissen zu teilen, Experimentierfreude und Lösungsorientierung. Beim Design Thinking werden in kurzer Zeit Lösungen entwickelt, für die man sonst oft Monate, endlose Meetings, meterweise Charts braucht. Und die gute Laune, die beim Entwickeln entsteht, ist einfach ansteckend!
Veränderungen stehen bevor oder ihr seid gerade mittendrin? Lasst uns sprechen! Wir freuen uns, von Euch zu hören: Zukunft im Fokus
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